Von der Presse

Die rote Cuvee „Kreuzjoch 2008“ wurde im Burgenland der Landessieger 2010 in der Kategorie „Sortenvielfalt“. Der Wein kommt vom 12 Hektar großen, an der Ostküste des Neusiedlersees gelegenen Weingut Wurzinger.

Nur vier Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt befinden sich die Weingärten, die mit 70% roten und 30% weißen Sorten bestockt sind – hauptsächlich Blauer Zweigelt und Blaufränkisch, aber auch Sauvignon blanc und Welschriesling. St. Laurent, Cabernet Sauvignon und Merlot sowie Grüner Veltliner, Chardonnay und Gelber Muskateller vervollkommnen den Sortenspiegel.

Wozu überhaupt Wein?
„Zu jedem guten Essen ab Mittag und danach sollte man Wein genießen“, sagt Josef Wurzinger, „wobei das mit den Tipps, welcher Wein zu welchem Essen passt, so eine Sache ist. Empfehlungen können hilfreich sein, welcher Wein zu welcher Gelegenheit und mit wem genossen wird, sollte jedoch allein der (Trink)Spaß entscheiden.“
Wein gehört zu allen fröhlichen Gesellschaften, feierlichen Zusammenkünften, aber auch zu traurigen Anlässen. Er kann Genuss- und Lebensmittel sein, aber auch Elixir und sogar Medizin. Wurzinger: „Wein ist ein wertvolles burgenländisches Kulturgut mit fast 2000-jähriger Geschichte. Zu guter Letzt leben wir nicht nur vom Wein, sondern vor allem für und mit dem Wein und finden: Wein kann fast alles sein, wenn er nur gut ist!“

Präsentation edler Tropfen
12. und 13. November 2010
WEINFESTIVAL in der Plus City in Pasching
13. und 14. November 2010 –
nachLESE 2010, Weintage in Tadten, jeweils 14 bis 21 Uhr.

Einer meiner Favoriten
Von Peter Hirsch
Das Weingut Wurzinger zählt zu den aufstrebenden und besten der Region Neusiedlersee. Die Liste der Preise, die Josef Wurzinger und Pia Lisa Ehweiner einheimsen, wird von Jahr zu Jahr länger. Die Weißweine – besonders Welsch und Sauvignon blanc – sind außergewöhnlich gut, die Rotweine – Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent (im Vorjahr Sieger bei einer OÖ Nachrichten- Weinshow) – zählen zu den besten im Land. Die fein fruchtige Cuvée Kreuzjoch (Zweigelt dominant, Blaufränker, Cabernet, Merlot, St. Laurent) zählt seit Jahren zu meinen Favoriten. Der jetzt aktuelle Jahrgang 2008 ist besonders gut gelungen. Samtig, weich, moderat (13,5) im Alkohol, das Holz bereits sehr gut eingebunden und nicht dominant.

Artikel erschienen am Samstag, 13. November 2010 in den OÖ Nachrichten, Rubrik „Was ist los?“, Seite 12

Die 37. OÖN-Weinshow widmete sich erstmals einer roten Rebsorte, die als „urösterreichisch“ gilt und oft unterschätzt wird. Und noch eine Premiere gab es: Erstmals war das mit einer „Haube“ ausgezeichnete Linzer Restaurant „Prielmayer’s“ die Showbühne.

110 Gäste genossen diesen Abend, für den Peter Hirsch, der Wein- und Feinspitz der OÖN, von 20 Winzern jeweils 11 Flaschen St. Laurent der Jahrgänge 2006 bis 2008 organisiert hatte: teils klassisch, ohne Holz, ausgebaut, teils im kleinen Fass (Barrique) gereift. Die Bandbreite der Preise war groß: 6,50 bis 20 Euro.
Das Ergebnis zeigt: Nicht unbedingt sind es die teuersten Weine, die sofort überzeugen. Dazu kommt: Gerade diesem heiligen Wein (benannt nach dem Heiligen Laurentius) tun einige Jahre – bei „Klassikern“ drei, bei Reservequalitäten auch fünf und mehr – meist sehr gut, weil dann das Holz und der Alkohol (bis 14 %) besser eingebunden sind und mehr Harmonie entsteht.
Generell ist St. Laurent im Geschmacksbild vielseitig: Ribisel, Weichsel, Kirsche, Brombeere, Zwetschke, Kräuter. Schoko-, Kaffee-, Rauch- und Tabakanklänge entstehen in erster Linie durch Reifung im kleinen Fass. Vor allem aber muss ein sortenklarer St. Laurent deutlich würzig sein.
Lange wurde St. Laurent, der aus dem Elsass stammt, eher selten reinsortig angeboten und nur als Cuveacute;epartner verwendet. Das hat sich in den letzten 15 Jahren geändert. Immer mehr Winzer, besonders in der Thermenregion und im Burgenland, bieten St. Laurent pur in oft beeindruckender Qualität.
Wie bei jeder Weinshow galt: Jener Wein, von dem die Gäste die elfte Flasche als erste ausgetrunken hatten, wurde „Showsieger“. Die Gäste degustierten alle Weine, gaben jedem ihren Segen und genossen dann jeweils eifrig jenen, der ihnen am besten schmeckte. Zusätzlich werteten die erfahrene Linzer Diplom-Sommeliére Christa Steinhauser und Peter Hirsch die Weine.
Küchenchef Johann Aspalter bewies mit seinem Menü – besonders köstlich der knusprige Schweinsbauch mit Zwetschken und das Hirschragout mit einer durch St. Laurent veredelten Sauce: Die „Haube“, die er auch heuer von Gault Millau aufgesetzt bekam trägt er zu Recht. Auch der Service agierte aufmerksam, wie es sich für ein Gourmetrestaurant gehört. Prima auch das Buffet mit feinsten, affinierten „Schärdinger“-Käsen.

DIE SHOWSIEGER

Die 15 Besten

1. Platz: Vom St. Laurent 07 des Weingutes Wurzinger in Tadten war die elfte Flasche am rasantesten geleert. Dieser Wein (ab Hof 11 Euro) ist somit Showsieger.
2. Platz: Weingut L. Aumann, Tribuswinkel
3. Platz: Die Weingüter Frühwirt und J. Gisperg (beide Teesdorf) sowie Scheiblhofer (Andau)
4. Platz: Landauer-Gisperg und Schneider (beide Tattendorf) sowie Schloss Gobelsburg (Langenlois)
5. Platz: Stift Klosterneuburg, Lang (Neckenmarkt) und Hartl (Oberwaltersdorf)
6. Platz: B. Braunstein (Purbach), Umathum (Frauenkirchen)
7. Platz: Juris/Stieglmar (Gols), H. & Ph. Grassl (Göttlesbrunn)und Dockner (Höbenbach)

Artikel erschienen am Dienstag, 10. November 2009 in den OÖ Nachrichten, Rubrik „Leben heute“, Seite 22

Der Zweigelt ist wohl die beliebteste Rotweinsorte aus Österreichs Rieden. Für den Falstaff-Zweigelt-Grand-Prix machte sich die strenge Jury auf die Suche nach einem möglichst präzisen Sortenbild des klassisch ausgebauten und jung zu genießenden Blauen Zweigelts 2008.
Text von Peter Moser

Auch heuer stellt die Verkostung der Zweigelt-Weine den Auftakt der großen Falstaff-Rotweinprämierung dar. Alle weiteren Weine der 30. Falstaff-Rotweinprämierung sind Weine aus 2007 oder Reserve-Trophy-Teilnehmer. Während die Gewinner aller weiteren Kategorien erst mit Erscheinen des Rotweinguides 2009/2010 am 9. Dezember 2009 bei der Falstaff-Rotweingala im Festsaal der Wiener Hofburg bekannt gegeben werden, verraten wir Ihnen an dieser Stelle bereits jetzt, welche Zweigelt-Weine des Jahrgangs 2008 besonders gut gelungen sind.

Gefragt: sortentypische Weine
Jung, fruchtig, frisch, geprägt von einer charakteristischen Kirschenfrucht – so wünschen sich Zweigelt-Liebhaber ihr Glas Wein. Nicht weniger als 223 Weine waren in dieser Kategorie aus dem Jahrgang 2008 eingereicht worden, und es war Aufgabe der Jury, aus diesem Angebot jene Vertreter auszukosten, die dem klassischen Sortenbild am besten entsprechen. Eines muss man an dieser Stelle betonen: Es gab eine große Zahl von guten bis sehr guten Weinen in dieser Probe – aber nicht alle bestanden die Prüfung, wenn es um die geforderte Sortentypizität ging. Bis zu 15 % andere Rebsorten darf ein Winzer dem Zweigelt hinzufügen, ohne ihn deswegen von Rechts wegen als Cuvée bezeichnen zu müssen. Und so ein Schuss Cabernet Sauvignon, Merlot oder neuerdings auch Roesler wirkt sich auf Duft und Struktur des solcherart mit „Chromleisten“ verzierten Zweigelt-Weins durchaus effektiv aus. Wenn nun statt der geforderten sortentypischen Kirschenfrucht ein intensives Bukett von süßen schwarzen Johannisbeeren und Lakritze förmlich aus dem Glas springt, dann wird das den Großteil der Weingenießer nicht wirklich stören, das strenge Verkosterpanel allerdings schon.

Auch die Methode der Weinbereitung hinterlässt klare Spuren in den jungen Zweigelt-Weinen. Eine besonders reduktive Art befördert die vom Publikum geschätzte Duftigkeit und Fruchtigkeit. Wenn diese Ausbauweise übertrieben wird, dann sind bei so manchem Wein bereits nach einem halben Jahr die Ermüdungserscheinungen nicht zu übersehen. Manche Produzenten greifen zu den ominösen „wood chips“ (Eichenspäne), um dem Wein eine gewisse Eichenholznote zu verleihen, das soll ihn wertvoller wirken lassen. Das ist zwar eine legitime Vorgangsweise, sollte aber sehr vorsichtig dosiert werden. Auch ein Zuviel an Alkohol steht dem Zweigelt in dieser Kategorie nicht wirklich. Über 14 Prozent müssen es für einen alltagstauglichen Rotwein nicht unbedingt sein. Aber wir können beruhigen: Es wurde auch in diesem Jahr eine erkleckliche Anzahl von sehr typischen Blauer-Zweigelt-Weinen erkostet, also solche, die auch den Vorstellungen der Profis entsprechen. Und das wirklich Gute daran sind die Preise dieser Weine, die unter € 5,- beginnen und nur fallweise bei sehr namhaften Erzeugern knapp über € 10,- hinausgehen können.

Die Sieger 2009
Nun zu den konkreten Ergebnissen des Falstaff-Zweigelt-Grand-Prix 2009: Wie schon im vergangenen Jahr gehen die Plätze eins und drei nach Carnuntum und die Silbermedaille ins Burgenland. Den dritten Platz holte sich der Göttlesbrunner Vorjahresieger Walter Glatzer mit dem Zweigelt „Dornenvogel“, der sich schon zugänglich und mit reifer Frucht ausgestattet präsentiert. Platz zwei geht diesmal nach Tadten im Burgenland an das Weingut Wurzinger für den ausgewogenen, eleganten Blauen Zweigelt „Heideboden“, der über eine beachtliche Länge verfügt. Der Zweigelt-Grand-Prix 2009 geht an Johannes Trapl, der drauf und dran ist, sich an der absoluten Spitze in Carnuntum zu etablieren. Und so schmeckt der Grand-Prix-Siegerwein, der Zweigelt Rubin Carnuntum 2008: Dunkles Rubingranat, kräftiger Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand. In der Nase feinwürzig unterlegte dunkle Beerenfrucht, zart nach Kirschen und Brombeeren, angenehmer Schokotouch. Am Gaumen sehr finessenreich, hochelegant, feine Tannine, salzig-mineralisch unterlegte Kirschenfrucht, bleibt sehr gut haften, ein facettenreicher Wein mit Charakter, feine dunkle Frucht im Abgang, ein vielseitiger Speisenbegleiter mit guter Zukunft, brilliert mit klassischer Sortentypizität.

Alle Verkostungsnotizen des Falstaff-Zweigelt-Grand-Prix 2009 finden Sie hier. Sämtliche Weine werden auch im Falstaff-Rotweinguide 2009/2010 enthalten sein, der ab 9. Dezember erhältlich ist.

Blauer Zweigelt Heideboden 2008 –
2. Grand-Prix-Sieger 2009

Produzent: Weingut Wurzinger
Region: Neusiedlersee
Ort: Tadten
Land: Österreich
Beurteilung:
13,5 %, dunkles Rubingranat, kräftiger Kern, violette Reflexe, zarter Wasserrand. In der Nase intensive dunkle Beerenfrucht, Brombeergelee, reife Zwetschken, zart nach Orangenzesten. Am Gaumen stoffig und elegant, feine Fruchtsüße, feine Säurestruktur, sehr ausgewogen, extraktsüßer Nachhall, bleibt gut haften, dunkle Beerenfrucht im Nachhall, hat einiges Reifepotenzial.
91 Punkte
Preis: € 6,50

Von Peter Hirsch

Das Weingut Wurzinger in Tadten (02176/3451) hat sich prächtig entwickelt. Schon die einfachen Rotweine schmecken, z.B. der fruchtige Zweigelt Heideboden 08: **(*), 6,50 Euro (!). Die in Barrique ausgebaute Cuvée Kreuzjoch 07, dominiert vom Zweigelt, ist füllig und gut trinkanimierend, das Holz ist fein eingebunden:***, 12 Euro. (!) Nur in guten Jahren füllt man Weine der Serie „M+“ (Hinweis auf das hier bevorzugte Toasting der Barriques: medium plus). Der M+ Cabernet-Merlot 06 ist ein Prachtstück, Kirsche im Vordergrund, mildes Tannin, füllig, sehr gute Länge:***(*), 20 Euro. …

Höchstbewertung:****; (!) = gutes Preis/Qualitätsverhältnis

Artikel erschienen am Samstag, 7. März 2009, in den OÖ Nachrichten im Wochenende Magazin, Seite 7 unter der Rubrik „Weinkarte“

Es gibt auch im Burgenland feine Weißweine, das wird oft übersehen in der roten Flut. Wobei es eher selten ist, dass Winzer sowohl bei Weißen als auch bei Roten gute bis sehr gute Qualität bieten.

Josef Wurzinger in Tadten (Neusiedler See) ist so ein Rot-Weiß-Rot-Winzer. Besonders überrascht hat der – man kann´s kaum glauben – grüne Veltliner 05. Die Reben sind 40 Jahre alt, mit dem Grünen hat man hier also reiche Erfahrung und die schmeckt man: Frisch trotz eher milder Säure, in der Nase ein wenig Rieslinganmutung (Marille), am Gaumen sortenklar und würzig, nettes Pfefferl, gute Länge: ***, 5 Euro (!!). Außerdem gibt es Chardonnay und Sauvignon, beide erinnern an den „steirischen Stil“, in achtbarer Qualität.

Auch bei den Roten stimmt das Preis-LeistungsVerhältnis: Die Cuvee Kreuzjoch 04, dominiert von Zweigelt und Blaufränker, dicht mit gekonnt diskretem Barriqueeinsatz, bietet fast überreife Kirsche und Waldbeeren sowie sehr gute Länge: ***, 12 Euro (!). Der einfache Blaufränker „vom Kreuz“ gefällt durch Sortentypizität – **(*), 6,50 Euro (!) – und das gilt noch ein bisserl mehr für den St. Laurent (Teilbarrique): ***, 11 Euro (!).

Wertung: *: guter Durchschnitt; **: gut; ***: sehr gut;
****: ausgezeichnet; (!): gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

OÖ Nachrichten, 15. 07. 2006
http://www.nachrichten.at/nachrichten/460670

Josef Wurzinger aus Tadten sieht nicht nur ausgeglichen aus, auch seine ausgezeichneten Weine zeugen davon.

In Tadten, nahe der ungarischen Grenze im Seewinkel gelegen, begegnet man kaum einer Menschenseele. Reges Leben und Treiben gibt es lediglich im angrenzenden Nationalparkgebiet, wo sich Großtrappen, mit 15 Kilogramm Lebendgewicht die größten flugfähigen Vögel der Welt, unzählige Fasane, Füchse und Rehe gute Nacht sagen. Dennoch ist ein Ausflug nach Tadten eine gute Gelegenheit, seine Weinvorräte aufzufüllen. Die Böden, Schwarzerde mit viel Stein- und Sandanteil, bringen in Verbindung mit den klimatischen Bedingungen fruchtbetonte, gehaltvolle Rot- und Weißweine, die mit ihrer Geschmeidigkeit und Harmonie eine sehr eigenständige Typizität aufweisen.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Weine von Josef Wurzinger. Harmonie und Ausgeglichenheit prägen sowohl die Weine als auch seine Persönlichkeit, vielleicht mit ein Grund für den höchsten Ab-Hof-Verkaufsanteil im Ort. Sich für einen Wein zu entscheiden fällt schwer, denn außer der gesamten Rotweinpalette mit dem Cuvée vom Kreuzjoch aus Zweigelt, Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon an der Spitze gefallen auch Welschriesling, Chardonnay und Sauvignon blanc ganz ausgezeichnet.

Auf Ab-Hof-Kunden möchte Robert Goldenits, mit 16 Hektar Eigenfläche der Größte unter den Tadtener Winzern, nicht warten. Seine Vermarktungsstrategie ist auf Fachhandel und Export ausgerichtet. Dass ihm der Kontakt zu den Endverbrauchern trotzdem wichtig ist, beweist sein neu gebauter, geschmackvoller Verkostraum mit wechselnden Ausstellungen lokaler Künstler. Der Zweigelt Heideboden, die Cuvées Tetuna und Mephisto sind die Stars seines Sortiments.

Der Dritte im Bunde der erfolgreichsten Betriebe ist Richard Goldenits, dessen Rotweine bei internationalen Verkostungen Auszeichnungen einheimsten. Vor allem die Zweigelt „Select“ und „Drei Eichen“ überzeugen mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gewinn, 1/06

Sprechen Weinfachleute von Sepp Wurzinger und seinen Weinen, dann hört man eigentlich nur Lob. Macht man dann den ersten Schluck von einem echten Wurzinger-Wein, weiß man, wovon die Experten sprechen. Lernt man dann den Winzer noch persönlich kenn, schließt sich der Kreis und man versteht, warum etwa der Zweigelt vom Heideboden, der Blaufränkische vom Kreuz oder der Grüne Veltliner Klassik so einen unvergleichbaren Charakter besitzen – sie spiegeln einfach das natürliche Wesen des Weinmachers wider.

Der aufstrebende Winzer, dessen 10 ha Weingärten im südlichen Teil des Seewinkels, in der kleinen Gemeinde Tadten beheimatet sind, fällt auf. Und zwar nicht nur, wie im Burgenland gewohnt, durch Rotweine, sondern vor allem auch durch Weißweine. Frische Frucht und Trinkfreude erlebt man etwa bei einem seiner absoluten Highlights, der Weißwein-Cuvée Oberzick. Ein weiterer Meilenstein ist der Primeurwein Blauer Zweigelt Unterjoch. Primärfruchtig zeigt er sich von seiner besten Seite. Dietmar Meraner von der gleichnamigen Weinkellerei in Innsbruck und Imst stimmt auf die positiven Meinungen über das Weingut Wurzinger ein: „Diese Weine beweisen seine Kompetenz und gefallen trotz des hohen Niveaus einem breiten Publikum. Kein Wunder, der Trinkfluss, die feine Nase, die frische Frucht und die Typizität jeder Rebsorte sprechen einfach für sich.“ Meraner ist sich sicher, dass Sepp Wurzinger noch eine steile Karriere vor sich hat und schon heute zu den Top-Winzern zählt.

Auch Sepp Sailer, von der Vinothek in Frauenkirchen, kommt ins Schwärmen, nennt man den Namen Wurzinger: „Kaum haben wir seine Weine im Geschäft, sind sie auch schon wieder ausverkauft, sie gehören zu den absoluten Top-Sellern.“ Persönlich mit dem Winzer befreundet, besucht er ihn auch oft auf dem Weingut und sieht es als besondere Ehre, wenn er bei der einen oder anderen Abfüllung seiner Lieblingsweine dabei sein kann.

Ganz bei der Sache ist auch Helmuth Unger von der Weinhandlung Unger und Klein in Wien, wenn es um das Weingut Wurzinger geht. Denn die beiden Weinspezialisten produzieren einen Wein namens UKW, in dem alle gemeinsamen Ideen und Vorstellungen verpackt sind. Das Ergebnis ist Trinkgenuss pur, ein herrlicher Tischwein, der so richtig Spaß macht. Warum Helmuth Unger gerade mit Sepp Wurzinger zur Tat geschritten ist? Kaum ein anderer Winzer versteht es, nach Meinung Ungers, die volle Frucht, Frische und Feinheit auf so einzigartige Weise auf die Flasche zu bringen.

A la carte, 9/2005

Rot, ein tiefes sogar. Am Rande die violetten Reflexe. In der Nase ein typisches Wechselspiel zwischen Kirsche und Weichsel (nur nicht festlegen!). Auf dem Gaumen präsentiert sich dann ein sehr weicher, gut eingebundener, aber kraftvoller Wein. Das burgenländische Weingut Wurzinger ist längst kein Geheimtipp mehr. Vor allem sein St. Laurent ist eine Wucht. Aber das wäre jetzt eine andere Geschichte. Wir versuchten den Zweigelt Heideboden und waren schlichtweg sprachlos. Vor Begeisterung. Wir hatten unsere wahre Freude mit diesem Tropfen. Naturgemäß tippten wir ob dieses önologische Gesamtkunstwerk auf einen 2003er. Aber nein, auch der 2004er hat es (jetzt schon) in sich. Der Zweigelt von Wurzinger muss keineswegs im Keller noch auf den richtigen Moment warten. Schon jetzt bietet er höchsten Genuss. Er ist auch gar nicht konzipiert für die lange Lagerfähigkeit. Dieser Zweigelt, ausgebaut in alten Barriques, hat uns einfach überzeugt. Er passt zum Gansl oder kann ebenso an einem dieser früh beginnenden Winterabende die Hauptrolle spielen.

Tiroler Tageszeitung, Samstag 19. November 2005

Guter Wein braucht eine noch bessere Umgebung. Rund um den Neusiedler See herrschen beste Bedingungen für besonders edle Tropfen. So auch in dem kleinen Ort Tadten, wo sich das Weingut Wurzinger befindet.

Wer zum ersten Mal in diese Region kommt, wird wohl ein bisschen suchen müssen. Denn der Hof der Familie Wurzinger liegt im südlichen Teil des Seewinkels. „Leute, die zu uns wollen, müssen erst bei allen anderen Kollegen vorbei“, ist sich Josef Wurzinger durchaus bewusst. Umso mehr freut es ihn, dass trotzdem immer mehr Weinspitze den Weg zu ihm finden. Was eigentlich nicht wirklich verwunderlich ist, wenn man einmal einen von Josef Wurzingers Rebsäften gekostet hat. Elegante, furchtbetonte, aber auch dichte Tropfen. Ob Welschriesling, Grüner Veltliner, Chardonnay, Sauvignon blanc, Zweigelt, Blaufränkisch oder St. Laurent – Josef Wurzinger erzeugt durchwegs trinkfreudige Weine. Das gilt besonders für die leichte weiße Cuvée „Oberzick“ aus Sauvignon blanc, Welschriesling und Grünem Veltliner. Sie ist traditionell immer der erste Jungwein des Jahres im Weingut Wurzinger und voraussichtlich ab Mitte Oktober erstmals zusammen mit dem kleinen Bruder, „Ried Unterjoch“ (einen Jungwein aus vorwiegend Zweigelt) zu haben. Wer sich noch ein paar Wochen länger Zeit lässt, kann neben der „Oberzicke“ und dem „Unterjoch“ auch gleich die anderen Weißen 2004 probieren. „Mitte November sollten alle gefüllt und trinkreif sein“ meint der Hausherr. Bei einem Tag der offenen Tür, am 20. und 21. November 2004, können alle nach Herzenslust verkostet werden.

Nach dreijähriger Durststrecke wieder im Sortiment ist der Cabernet Sauvignon, Jahrgang 2003. „Diesen Wein machen wir halt nur in ganz besonderen Jahren“, sagt Josef Wurzinger. Allerdings heißt es noch ein wenig Gedulb haben, denn der CS 03 reift derzeit in Barriques und wird erst nächstes Jahr gefüllt. Bis dahin kann man sich die Zeit mit Josef Wurzingers Spitzencuvée „Vom Kreuzjoch“ (ZW, BF und CS) versüßen. Ein wunderbarer Tropfen für alle Gelegenheiten. Nicht ohne Stolz betont der Winzer, dass man jeden seiner Weine „einfach so genießen“ kann. Oder natürlich zur passenden Speise. Wer sich beim richtigen Kombinieren nicht ganz sicher ist, findet jede Menge Speisenempfehlungen auf der liebevoll gestalteten Homepage des Weingutes. Denn „Wein soll ja Freude machen“, findet Josef Wurzinger.

A la carte, 9/2004

„Suche Wurzinger Zweigelt 2000 – wer kann mir weiterhelfen? (…) Es ist alles ausverkauft, bin bereit den doppelten Preis zu zahlen.“ Dieser Suchaufruf einer weinbegeisterten Dame im Internet (http://www.weinserver.at) charakterisiert sehr treffend das Potenzial des Weingutes von Josef Wurzinger in Tadten am Heideboden.

Als der frischgebackene Ingenieur und Absolvent der Weinbauschule Klosterneuburg 1980 in den elterlichen Betrieb einstieg, wurde noch auf einer bescheidenen Rebfläche von 6 ha gewirtschaftet, wobei vor allem Weißwein „produziert“ wurde. 90 Prozent des Rebsaftes verließen damals noch im Gebinde das Haus, und das sollte auch noch eine geraume Weile so bleiben. Nur langsam und in überschaubaren Dimensionen arbeitete sich der Jungwinzer empor.

Indes gelang es Josef Wurzinger ab Mitte der 90er-Jahre in zunehmendem Maße, aus dem „Produkt“ Wein ein „gustatorisches Kunstwerk“ zu machen. Inzwischen hat er das Sortenprogramm erheblich erweitert. Im Weißweinbereich konnte Wurzinger neben dem Welschriesling insbesondere den Sauvignon Blanc und den Chardonnay auf ein beachtliches Niveau bringen. Höchst bemerkenswert für burgenländische Verhältnisse ist der betont pfeffrige Grünveltliner aus Tadten.

Überaus brillant sind Wurzingers Rotweine. Neben dem St. Laurent und Zweigelt überzeugt seit Jahren die stets feine und vergleichsweise preiswerte Cuvée „Kreuzjoch“, bei deren Abstimmung ihm neuerdings seine charmant-fröhliche Lebenspartnerin Pia, eine gebürtige Schwedin mit großer Weinleidenschaft, zur Seite steht.

Herausragend aus den Wurzingerschen Edeltröpfchen ist der feinwürzige „St. Laurent 2002“: Dunkelbeerige Fruchtnote, sehr ausgewogener Holzeinsatz, zarte Schoko-anklänge, dicht, lange nachklingend; bereits jetzt bestens trinkreif – zweifellos einer der besten St. Laurent des Landes.

Wiener Zeitung, 01. März 2004

Tadten liegt dort, wo Österreich flach ist wie ein Bügelbrett, am äußersten Rand des Seewinkels im Osten des Neusiedlersees. Die hier gekelterten Weine waren bis vor wenigen Jahren bedeutungslos. Doch plötzlich machten zwei Winzer von sich reden: „Robert Goldenits war der Erste, der Flagge zeigte“, gesteht Josef Wurzinger dem Kollegen neidlos zu. Doch er selbst zog bald nach. Seine ersten Grosstaten zeigte er mit Rotweinen (beachtliche Cuvées, Zweigelt), dann mit süßen Gewächsen (raffinierte Trockenbeerenauslesen). Und inzwischen hat er auch mit seinen Weißen (Chardonnay, Sauvignon blanc) ein Niveau erreicht, das überregional Beachtung verdient. Dabei hat Wurzinger nichts dagegen, die Konkurrenz in der Nachbarschaft zu pflegen: „Wir haben ein gutes Verhältnis und betreiben viel Erfahrungsaustausch“, berichtet er.

Knatsch mit dem Papa

Josef Wurzinger hat nach Absolvierung der Klosterneuburger Weinbauschule erst vor acht Jahren mit der Flaschenfüllung begonnen. Vorausgangen waren heftige Diskussionen mit dem Vater, der überwiegend Wein im „Doppler“ (2-Liter-Flasche) und als Fassware verkaufte. Aber der heute 41-jährige Sohn ließ sich nicht von seinem Weg abbringen, fuhr viel rum, hörte gut zu und überlegte gründlich, ehe er etwas Neues anpackte.

Mit seinen Weißweinen hatte er bald Erfolg, wurde überraschend Landessieger mit einem Welschriesling (der bei ihm viel Frucht entwickelt) und schaffte mit einem Grünen Veltliner, der im Seewinkel normalerweise keine Topqualitäten bringt, den Einzug in den „Salon“ der 200 besten österreichischen Weine. Auch sein Sauvignon blanc ist ein komplexer Klasse-Wein.

„Mit meinen Roten habe ich ein bisschen länger gebraucht“ urteilt der zurückhaltende Weinbauer. Inzwischen kann er sich mit seinem geschmeidigen Blaufränkisch, dem saftigen Zweigelt und vor allem der eleganten „Cuvée vom Kreuzjoch“ (aus Zweigelt, Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon) selbstbewusst an die Öffentlichkeit wagen. Die 2000er Cuvée, die demnächst in den Verkauf kommt, wird nach dem Eindruck der Fassprobe ein gewaltiger Rotwein, vielleicht noch einen Tick besser als der ansehnliche 99er.

Die Süßweine liegen Josef Wurzinger nach eigenem Eingeständnis weniger. „Ich lege es nicht darauf an. Manchmal bringt es halt die Natur“, erklärt er. Das kann zum Beispiel einen interessanten Eiswein vom Blaufränkisch ergeben. Dieser wird ebenso preiswert verkauft wie die restliche Kollektion. „Ich bin zufrieden mit meinem Erlös“, lacht der Newcomer. Denn: „Verlange ich mehr, hat nur das Finanzamt etwas davon.“

Vinum, April 2002

Tadten, Andau, bald wohl auch Halbturn und die restlichen, vergessenen Ortschaften im Seewinkel entwickelten sich in den letzten Jahren zum Hoffnungsgebiet für tolle Burgenland-Weine, vor allem von dunkelroter Farbe und fetter Charakteristik. Dass da aber auch auf dem weißen und feineren Sektor was weitergeht, zeigt Josef Wurzinger mit seiner Cuvée Ried Oberzwick II, in der er den Welschriesling aus einem Uralt-Garten mit jungem Sauvignon vermählte. Das Ergebnis ist ein unglaublich duftiger, lebendiger, knackiger Frühlingswein, der nach Butterbrot mit Kresse oder krach-frischem, grünem Salat mit feinen Features nur so schreit.

Falter, Ausgabe 11/02

von Peter Hirsch

Es ist nicht zu leugnen: Der Jahrgang 2001 war in Österreich nur für Weißweine gut, für Rotweine war er wetterbedingt im besten Falle mittelmäßig. „Ein sehr schwieriges Jahr“ sagen die Winzer und untertreiben. Wie schwierig es war, merkt man so richtig in diesen Wochen, weil jetzt langsam nach ausreichender Fass- und Flaschenreifung die Edelroten bekannter Winzer zu den Degustationen kommen. Es gilt generell der Tipp: Noch lieferbare 2000er kaufen und 2001er erst nach kritischer Verkostung bestellen. Das gilt auch für Promiwinzer.

Wer lange genug sucht, der findet aber bei Winzern, die im Weingarten extrem fleißig waren und im Keller sehr geschickt auch 2001 ordentliche Rotweine. Zum Beispiel bei Josef Wurzinger in Tadten im Burgenland (02176/3451): Die Cuvee „Kreuzjoch“ (Zweigelt, St. Laurent, Blaufränkisch), sacht in Barrique gereift (mehr gebrauchte Fässer), hat eine fein fruchtige Nase, wirkt am Gaumen samtig, viel reife Kirsche und ein wenig Kakao. Jetzt ist der Alkohol noch etwas vordergründig, aber das gibt sich in ein paar Monaten:**(*), 10,50 Euro. Auch die Blaufränker verdienen **.

Noch besser gefallen hat mir Wurzingers St. Laurent. Gerade bei dieser fäulnis- und krankheitsanfälligen Rebsorte schaut es 2001 bei vielen Winzern traurig aus. Umso mehr beeindruckt dieser harmonische, elegante Wein mit schöner Brombeernase und langem, fruchtig-würzigem Abgang:***, 10,50 Euro (!).

Ein großes Lob für die Etiketten: Wurzinger informiert Weinfreunde über das Alter der Rebstöcke, die Bodenbeschaffenheit, den Lesezeitpunkt und den Hektarertrag.

Wertungsschema: *über dem Durchschnitt, **gut; ***sehr gut, ****ausgezeichnet; (!)sehr guter Preis

Oberösterreichische Nachrichten – Weinkarte, 2002

Unterschätzt mir nicht den Welschriesling! Genau jetzt entfaltet der 2000er nämlich seine betörende Frucht, die so sehr an Picknick auf der grünen Wiese, anschließende Kontaktaufnahme und sptäter dann gemeinsames Zeckensuchen erinnert. Und es muss auch nicht immer der Sauerrampfer aus der Steiermark sein, wie Josef Wurzingers Welschriesling „Alter Weingarten“ der Riede „Oberzick“ aus dem grenznahen Tadten im Seewinkel beweist: Nase wie Heu und grüne Bananen, knackige Zuckerlfrucht, Siebzigerjahre-Drops auf der Zunge, dazu eine lustige kleine Kohlensäure. Sehr einfach zu trinken, sehr fein.

Falter, Ausgabe 12/01

Josef Wurzinger bewirtschaftet 6 Hektar rund um Tadten. Seine Weine machen Durst und Freude.

Er mag vielleicht für einige Mitmenschen ein eigenartiger Typ sein. Aber Künstler haben das so an sich. Und wenn jemand so einen Wein verfertigt wie Josef Wurzinger, dann kann man ihn mit ruhigem Gewissen so bezeichnen. Vielleicht ist dies sogar untertrieben. Denn Josef Wurzinger ist mehr als ein Künstler. „Der ist ein Philosoph“, meinte ein Weinbaukollege. Seine Lebensprinzipien bestehen nicht aus 08/15-Ressentiments. Er glaubt nach wie vor an das Gute im Menschen und – an das Gute im Wein. Wäre auch nicht anders zu verstehen, wenn man einmal so einen Wurzinger kostet. Und noch etwas widerlegt Josef Wurzinger, nämlich ein Vorurteil: Es gibt im tiefsten Seewinkel sehr gute Weine, auch in Tadten. Außerdem sieht Wurzinger die Sache so, dass man sich beim ersten Schluck schon auf den nächsten freuen sollte. „Meine Weine sind nicht unbedingt die besten der Welt, aber beachtenswert“, meint Wurzinger im Gespräch mit der bvz. Wie wahr, wie wahr!

Beachtenswert wäre da einmal der Welschriesling ´99 (50,-). Und man sollte es nicht für möglich halten, dass in diesem Winkel der Erde auch ein guter Grüner Veltliner Selektion (75,-) wachsen kann. Der Blaufränkisch ´99 (75,-) hat ein dunkles Rubinrot und macht beim Trinken durstig. Überhaupt werden Wurzingers Rote nur im Holz ausgebaut – und das macht die Sache so spannend auch bei der Cuvée (ZW/BF/CS) vom Kreuzjoch (105,-).
GEG
bvz 2000